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Politik ist mein Hobby.

4. August 2014

Vielleicht reaktiviere ich das hier wieder. Mal schauen.)

Ich bin gerade in einem Stadium meines Aktivismus, in dem ich viel Bestätigung brauche. Ich möchte oft in den Arm genommen werden, von Menschen, die die selben Kämpfe wie ich verlieren.
Ich will mich nicht mehr erklären, ich will nicht kämpfen, ich will nicht schreien, damit mich überhaupt irgendwer hört, ich will nicht die immer gleichen Abers hören. Aber wie in „ich stelle in Frage“ wie in „ich stelle dich in Frage“. Wenn mein Vater sagt, dass es keinen Sex ohne Sexismus gibt, will ich nicht mehr antworten, weil er sagt, dass ich damit leben muss, ohne meine Zustimmung angefasst, angemacht zu werden, dass ich damit leben muss, dass mein Körper be- und abgewertet wird, dass ich damit leben muss, Selbstachtung gegen Liebe eintauschen zu müssen. Und das ist wie ein Schlag in den Magen der mir alle Luft zur Gegenrede nimmt. Oder das dreckige Lächeln auf den Lippen des Mitschülers*, als er mich fragt, ob Feminismus nicht sexistisch ist. Weil er weiß, wie meine Antwort lautet. Weil er sie gar nicht hören will, sondern nur sehen möchte, wie ich versuche, nicht in meiner Wut zu ertrinken. Der selbe Mitschüler, der fest davon überzeugt ist, dass Asiat*innen intelligenter als Europäer*innen sind, der die Bell Curve Studie zitiert, nur um mich nach Luft schnappen zu hören. Sein seltsamer Freund*, der Vergewaltigungswitze macht und mich ganz genau dabei beobachtet. Gestern, auf der Museumsnacht, dieser Kerl* mit einem Anti-Political-Correctness-Shirt. In der VoKü dann der weiße Typ* mit den Dreads der mir den Qualm seiner tierversuchsfreien Kippe direkt ins Gesicht bläst. (Über Rauchen in kapitalismuskritischen Kreisen dann wann anders.) Der sagt, er kommt gerne her, für die Debatten und Diskussionen.

Jedes „Politik ist mein Hobby“.

Mein Aktivismus ist Überlebenskampf. Dass ich meinen Körper, meine Identität, mein Lieben behalten darf. Das alles hier ist nicht optional für mich. Und ich bin weiß. Und cis. Und ablebodied. Menschen, die das nicht sind, sterben. Jeden Tag. Durch Messer, Knarren und das System. Kein „ich bin heute mal nicht politisch“. Wie das wohl ist, wenn dein Körper zur Debatte steht? Deine Kultur? Deine Menschenrechte? Wie das wohl ist, wenn deine Unterdrücker ihren Samstagabend bei Mate und Joint damit verbringen, zu diskutieren, ob deine Identität Platz in „der Bewegung“ hat? Just to play devil’s advocate… Eigentlich solltest du jemand anderen verteidigen.

Konzertregeln.

14. Juni 2014
  • Wenn ihr knutschen wollt, geht in die Ecke. Oder wenigstens an den Rand. 
  • Wenn ihr ein hetero (gelesenes) Paar seid und auf einem queer_feministischen Konzert rumknutscht… don’t.
  • Wenn ein Lied, zudem mindestens 80% der Anwesenden schon zuhause im Bett geheult haben, gespielt wird HÄLST DU EINFACH MAL KURZ DEINE FRESSE UND BRÜLLST NICHT IN DAS HERZZERREISSENDEN KLAVIER-SOLO REIN!
  • Niemand muss tanzen. Wenn jemand nicht tanzen will, musst du die Leute nicht anpöbeln, was für langweilige Spießer sie sind (Ja, Mensch im roten Mini-Kleid auf dem The National Konzert, ich meine dich. Außerdem hast du in das Klavier-Solo reingebrüllt. Echt jetzt?)
  • LEUTE WEGEN IHRES TANZSTILS AUSLACHEN?! WIRKLICH?! ICH HOFFE DEIN RESTLICHES LEBEN FÜHLT SICH WIE AUF LEGOSTEINE TRETEN AN! 

1. Juni 2014

Ich müsste jetzt eigentlich lernen. Eigentlich müsste ich das immer tun. Schon mal versucht, 2014 in die gymnasiale Oberstufe zu gehen? Es ist uncool. Fetzt nicht. Es ist einfach nur anstrengend, Schule ist das einzige, an dass zu denken ist. „Alles andere kommt nach dem Abitur, konzetrier‘ dich auf die Schule!“. Eigentlich. Wenn ich nicht auch noch traurig wäre. Oder mit dem Weltretten beschäftigt. Ersteres ist relativ scheiße. Dieses im Bett liegen, YouTube Videos schauen, einfach hoffen, dass sie vorbei sind und man das nächste anfangen kann und eigentlich gar nichts mitbekommt, von dem, was da gesagt wird, nur Zeit verschwenden, Zeit erdrücken, damit man nicht von ihr aufgrefressen wird. Das passiert natürlich trotzdem. So viel Zeit um zu begreifen wie leer und widerlich diese Welt ist, wie wenig ich tun kann und wie verdammt viel Verantwortung ich gleichzeitig habe. Daran denken, dass ich allein bin. Dass alle Menschen, die ich liebe, die ich gerne in den Arm nehme und für die ich immerimmerimmer vor 6 Uhr aufstehen würde, sogar samstags, weiter sind als ich. Sie haben diesen Schulkampf irgendwie geschafft. Sie gehen jetzt nach Berlin. Oder irgendwo hin, wo man auch noch glücklich werden kann. (Aber hauptsächlich Berlin.) Ich bleibe erstmal hier. Am Ende der Welt und so. Tatsache ist aber auch, dass es keine Garantie gibt, dass ich hier rauskomme. Niemand kann mir versprechen, dass ich das Abitur schaffe. Wobei ich eigentlich nichts mehr will, weil, dann kann ich in eine Stand ziehen, kulturelles Leben vor Ort gestalten, endlich anfangen, direkten Einfluss zu nehmen (am liebsten queer_feministische, nicht-universitäre Räume schaffen und füllen, aber blabla, das wollen wir ja alle). So sehr mir dieser universitäre Elitenkack als Arbeiter- und Dorfkind jetzt schon Hasspickel verursacht (weil Sozialisationwege und so), ich will so gerne studieren. Hauptsächlich für mich. Weil Wissen mega ist. Also, Wissen, das mir hilft, anderen zu helfen. Und das kommt jetzt im Matheunterricht in der Schule nicht so wirklich rum, muss ich sagen. Außerdem freue ich mich darauf, wenn mein kodiertes Aussehen (die bunten Haare und Haufen an Band-Shirts erfüllen schon einen Zweck) mehr auslöst als „guck mal wie die aussieht!“ und dumme Blicke und ach, wenn ihr nicht wisst, was ich meine, hilft es auch nicht, euch zu erklären, wie das ist. Ich mag nur einfach nicht mehr. Weil ich bereit bin. Bereit, ich zu sein. (Hm, ja, irgendwann musste die Therapie mal anschlagen.) Und ich darf einfach nicht, weil ich Chemie und Mathe irgendwie nicht so richtig verstehe.

Narbengeschichten.

5. Januar 2014

TRIGGER WARNING!

– Selbstverletzendes Verhalten –

 

 

 

 

 

Manchmal bleibt mein Blick immer noch an meinen eigenen Armen hängen. An meinen Oberschenkeln. An den ein, zwei Stellen auf meinem Bauch. Auch wenn ich mittlerweile von Jahren sprechen muss, seit denen sich in der kleinen Box auf meinen Nachttisch Klingen finden lassen. Neu, frisch verpackt, alt, voller schwarzem Blut. Zwischen meinen Milchzähnen und diesem „Danke für die letzte Nacht“-Zettel, den ich mal in einem Buch gefunden habe. Wie gesagt, mittlerweile Jahre. Mittlerweile sollte mein Blick einfach weitergehen. Und es sind selten die frischen Wunden, selten dieser seltsame Lilaton, der sich nach zwei, drei Wochen einstellt. Es ist immer dann, wenn alle anderen es schaffen, sie zu übersehen. Ich weiß nicht, wieso. Ich habe keine Angst, dass sie verblassen, keine Angst, diesen Teil auf mir zu verlieren, denn so sehr ich will, und so sehr ich weiß, dass ich wohl falsch liege, basierend auf den Erfahrungswerten zu vieler guter Menschen, ich kann mir kein Leben vorstellen, in dem ich nicht immer wieder neue machen werde. Aber trotzdem. Plötzlich muss ich während der Hausaufgaben den Stift weglegen, meine Stirn runzeln und meinen Arm heben, zwischen Jeans und Schlafanzughose ein paar Minuten damit verbringen, mit den Fingernägeln über die Knubbelnarben zu kratzen. Und jedes Mal muss ich daran denken, dass es Menschen gibt, für die jede Narbe eine Geschichte erzählt. Ich weiß ja, was sie meinen, ich weiß ja, dass sie mich nicht wütend machen wollen, aber was ich da auf mir sehe, das sind keine Geschichten. Und ich meine nicht nur, dass es keine guten wären, es sind einfach keine. Es sind nur Narben. All die Dinge, die Geschichten sein können, meine Narben sind nichts davon. Ich will nicht, dass sie irgendwas sind. Irgendwas anderes außer Narben. Das da auf mir ist keine Moral, keine Poesie, keine gottverdammte Geschichte. Das sind Nächte, in denen ich keine Luft bekommen habe, Tage, die so gut waren, dass ich sie nicht ertragen konnte, bis ich mir mit meinem eigenen Blut meine Lieblingsschlafanzughose ruiniert habe, das ist das echte Leben. Das einzige, was mir davon übrig geblieben ist. Und hier geht es schließlich um Kontrolle. Ich kann nicht zulassen, dass das einzige, was mich davon trennt, aus mir selbst nur eine Geschichte zu machen, alles in mir von Geschichten verdrängen zu lassen, auch noch eine Geschichte wird. Geschichten sind alles, was ich habe und was ich bin – bis auf dieses kleine Stück Realität, die nicht mal ich leugnen kann, weil ich sie sehe. Ich brauche ein bisschen… wahres Leben. Und nicht noch mehr Geschichten.

 

(Und vielleicht macht das alles auch nur für mich Sinn und auch ganz objektiv betrachtet ist das ein grauenhafter Text, aber ich möchte wieder mehr schreiben. Über mich selbst. Um beim Thema von fehlender Realität zu bleiben. Hm. Ja.)

Das musste (vielleicht) raus.

29. März 2013

Long time no see. Zumindest auf diesem Blog nicht. Im Restinternet bin ich wohl recht present. Die Dinge ändern sich. Ich habe wieder bunte Haare, diesmal grün. Bald werden sie dunkelblau. Die Katze schläft nicht mehr bei mir im Bett und ich weiß nicht, wieso. Die Schule ist ein Kampf der alles überschattet. Ich fühle mich leer und fad, traurig, müde, alles was ich geben könnte lasse ich schon in der Schule, aber irgendwie sieht das keiner und die Anerkennung, die ab und an doch nett wäre, bekomme ich auch nicht. Das ist nicht anders, das war schon immer so. Meine Noten sind furchtbar und mein Psychiater denkt, ich brauche Lerncoaching. Und neue Tabletten. Cipramil oder so ähnlich. Wenn’s hilft durch dieses Jahr zu kommen. Mein Unterarm sah wieder ziemlich gut aus, nur noch wenige wirklich rote Narben, vielleicht hätte ich im Sommer in anonymen Menschenmassen Kurzarm tragen können. Dann war da ein Abend an den ich mich nur noch stückchenweise erinnere. Ich zwinge mich, das hier zu schreiben. Weil ich wieder angefangen habe, alles einfach nur runterzuschlucken. Mit ein bisschen mehr Essen als sonst. Langsam habe ich sogar Dehnungsstreifen am Bauch. Ohne 3 Kinder zu Welt gebracht zu haben. Das interessiert keinen, das weiß ich auch, aber all die anderen Leute nehmen sich auch das Recht raus, von sich zu erzählen, sich wichtig zu finden. Ich darf das auch. Ich weiß, wir alle haben schon zu viele Blogs und Tweets zu lesen und was weiß ich, aber… keine Ahnung, ich brauche mich eigentlich nicht zu rechtfertigen. Ich schaue viel YouTube. Mir war irgendwie gar nicht so richtig klar, was für ein großer, kreativer Teil des Internets das ist. All diese wunderbaren Menschen mit ihren Ideen und Zielen und Wegen. Sie schaffen, erschaffen. Sie machen Dinge und ich bin neidisch. Ich will auch Projekte starten und eine Welt, eine Wirtschaft, eine Kunstlandschaft, die meinen Vorstellungen entspricht, formen und unterstützen. Aber ich muss in die Schule gehen. Ich muss leisten. Ich versage. Und so sehr ich die Schülerzeitung, meine Amnesty-Gruppe, die Schulbibliothek, meinen eigenen YT-Channel liebe – ich würde gerne mal eins von meinen Sachen wirklich einen Unterschied machen sehen. Irgendwie scheine ich drauf zu stehen, auf verlorenem Posten zu kämpfen.

Ach, und übrigens: Pottermore sagt ich bin Slytherin.

A thing that happened.

27. Januar 2013

Meine Klasse hatte eine Freistunde, ich saß auf dem Fensterbrett und las, fand es richtig gut, mit niemandem zu sprechen. Aber zuhören kann ich immer. Und irgendwie viel ein paar Reihen weiter das Wort IQ-Test. Und die Frage, wie hoch der Durchschnitts-IQ unserer Klasse wohl sei. Plötzlich klinkte sich ein Mitschüler ein. Er sagte, und das ist ein direktes Zitat, folgendes: „Die Qualität der IQ-Zahl hängt ja auch immer vom Heimatland der Gesteten ab, wenn man zum Beispiel nach Afrika geht, wo die Menschen dumm sind, ist 100 ein viel höherer IQ.“

Ich lass‘ das mal so stehen. Sagt bescheid, wenn ihr aufgehört habt, euren Kopf gegen die Wand zu schlagen. Bei mir hat das mehrere Stunden gedauert.

Angst vor der Welt: Waffen, Gewalt und irgendwas mit Verantwortung.

15. Dezember 2012

Ich habe hier schon lange nichts mehr geschrieben, hänge viel auf YouTube und vorallem in meinem Kopf rum, da kommt nicht so viel brauchbares heraus. Aber gerade habe ich das Bedürfnis, etwas zu sagen. Über die 28 Menschen, die gestern gestorben sind.

Da ist diese internetweite Diskussionen über Waffen in den USA und ich habe dazu eine Meinung, wie absolut jeder im Internet.

Ich glaube, dass eine andere Waffenpolitik weltweit viele Menschenleben retten würde. 90% aller Menschenrechtsverletzungen werden mit importierten Waffen begangen. In Amerika sterben jedes Jahr die meisten Menschen durch Schusswaffen. Für mich sind das unumstößliche Fakten. Und irgendwie geht es mir auch darum, wenn auch nicht direkt.

 

Jeder kann mit einer Knarre unter dem Kopfkissen schlafen und wenn er will auch jemanden abknallen, sobald er sich auf seinem Grundstück aufhält und nervt. Menschen, die nicht ins System passen, kriegen eine kleine Spritze und die Sache ist erledigt. Um Frieden herzustellen, Demokratie zu garantieren, machen Soldaten täglich das Leben anderer Menschen zum Spießroutenlauf, unwürdig, voller Angst. Und nicht nur US-AmerikanerInnen, sondern Menschen auf der ganze Welt, wachsen in so einem Umfeld auf. In einem Umfeld der Gewalt. In der Gewalt, ausgeführt vom Staat selbst, eine anerkannte Lösung für globale Probleme ist. Natürlich lernen wir ebenso, dass Worte Menschenleben retten und schon gerettet haben, dass wir zuhören müssen, dass keine Gewalt auch eine Lösung ist. Aber irgendwie ist das Echo der fallenden Bomben immer lauter als das des Friedensgeflüsters.

Wo wir aufwachsen, beeinflusst uns. Sogar ganz ohne Patriotismus. Ich bin auch, wie ich bin, weil ich in Deutschland geboren wurde, obwohl meine Nationalität wenig mit meiner Identität zu tun hat. Aber wie hier gelebt wird formt mein Leben. Und wenn ich in einem Land aufwachse, in dem ich jeden Tag mitbekomme, dass Gewalt die erfolgreichste Lösung für Probleme aller Art ist (Menschen, hauptsächlich), ist es dann nicht irgendwie logisch, dass ich unbewusst, vielleicht sogar bewusst, einen Gedankengang ähnlich „Mein Umfeld löst Probleme durch Gewalt, also lassen sich meine Probleme auch so lösen“ habe? Dass ich auch meinen ganzen Stolz und Teile meiner Identität auf Hass aufbaue? Das Zusammenhalt manchmal einfach nur Hass auf einen bestimmte Menschengruppe bedeutet?

Was hätte eine striktere Waffenpolitik, die Abschaffung der Todesstrafe, all das, zur Folge? Ich meine, das ist nur eine Vermutung meinerseits, aber… allgemein weniger Gewalt? Das könnte doch sein. Es neigen doch auch die Menschen dazu, gewaltätig zu werden, die das selbst in ihrer Kindheit erleben mussten. Und fast alle AmokläuferInnen in den letzten Jahren wurden vor oder nach ihrer Tat mit einer psychischen Krankheit diagnostiziert. Menschen, die rein gesundheitlich unter Umständen nicht in der Lage sind, zu reflektieren oder überhaupt in Frage zu stellen dann mit so „einfach und wirksamen“ Lösungsansätzen zu versorgen ist fahrlässig.

Es geht hier nicht um die Schuld eines einzelnen Menschen. Für mich zumindest nicht. Sondern die Schuld, die wir alle tragen, manche mehr, manche weniger. Weil wir nichts tun, damit Frieden auch wirklich eine Chance hat. Auch in den Köpfen und Seelen der Menschen. Vielleicht stehen hier keine Soldaten auf den Straßen, aber wieviel wortwörtlicher Krieg wird zwischen Häuserwänden geführt? Nicht nur psychischer, sondern oft auch physischer. Und was ist mit den Menschen, die tatsächlich aus dem Fenster auf ein geschultertes Gewehr blicken? Keine Ahnung, ich habe noch nie einen gesprochen, aber ein bisschen was bekomme ich von der Welt schon mit. Ich meine, irgendwie ist sogar „Fight Club“ Material zum Thema Gewalt getarnt als Lösung und als Chance für die Menschheit. Ich bin verdammt wütend. Keine Ahnung, warum ich jetzt mit Popkultur komme.

Was ich sagen will: Der Mensch hat ein Recht auf Frieden. Und wer ihm das nimmt, kann über die Grausamkeiten, die daraus resultieren, nicht einfach ein Pflaster kleben. Irgendwann haben wir keine Pflaster mehr und dann ist es vielleicht zu spät, um bei der Wurzel des Problems anzusetzen.

Krieg, egal welcher, ist kein „notwendiges Übel“, ist kein Grund, stolz zu sein.

Ich werde jetzt in ein Kissen schreien, ich habe das Gefühl, ich platze jeden Moment. Ich habe tausend Sachen angeschnitten und nichts zu Ende gedacht. Tut mir leid, aber ich habe gerade alle Worte verbraucht. Wie @SemiSuicidal gestern twitterte: wieder mal so ein moment, in dem man sich fragt, wie die anderen KEINE angst vor der welt haben können.

fee

Schlechter.

9. November 2012

„Ich bin hässlich. Deswegen kann man mich nicht lieben.“

„Liebst du Menschen denn nur wegen ihrem Aussehen?“

„Nein.“

„Bedeutet das dann nicht, dass man dich auch lieben kann, selbst wenn du nicht perfekt aussiehst? Sollte dich das nicht davon überzeugen, dass jeder Mensch ein Recht auf Liebe hat, eben auch du selbst?“

„Nein. Es beweist nur, dass ich schlimmer bin. Schlechter. Noch schlechter als alle anderen. So schlecht, das ich aus jedem Rahmen falle, aus dem, der für alle anderen gelten kann, nur für mich nicht. Weil ich schlechter bin.“

Was weiß ich, was das ist.

28. Oktober 2012

Ich habe nichts zu sagen. Schon seit ’ner Weile nicht mehr. Außerdem schlafe ich in jeder freien Minute. Tut mir leid. Vielleicht brauche ich neue Tabletten. Oder endlich ein bisschen Sinn im Leben. Kaffee und Vlogbrothers Videos reichen nicht zum Überleben. Offentsichtlich. Dummerweise. Vielleicht lasse ich das mit dem Bloggen einfach sein. Schreiben kann ich eh nicht mehr. Falls ich es mal konnte. Ist ja auch zu bezweifeln. Hm. Ich wollte nur mal kurz bescheid sagen. Mir geht’s beschissen.

Ich glaub‘, ich weiß was fehlt.

2. Oktober 2012

Das Problem mit Menschen und dem Alleinsein ist, dass man ja nicht immer allein sein will, aber es nur das eine oder das andere zu geben scheint. Entscheide dich jetzt für immer. Entweder bist du allein oder es ist immer jemand um dich herum. Beides geht nicht. Und im Zweifelsfall entscheide ich mich für das Alleinsein. Immer. Wahrscheinlich auch für immer. Aber was ist dann, wenn ich in meinem Bett sitze, irgendwie auf den Laptop und daran vorbei starrend, Youtube-Musikern zuhörend, so viel Sehnsucht nach… etwas anderem. Etwas anderem als das. Nichts mit lautem Lachen oder weiten Reisen, sondern etwas mit einer anderen Schulter verschwindend wenige Zentimeter entfernt von meiner. Mit einen fremden Atem hören. Vielleicht genau so schnell und ängstlich wie meiner, vielleicht auch nicht. Etwas anderes. Nichts mit Küssen oder Fürimmerimmerimmer, sondern etwas mit über die selben Witze beim 8. O.C., Rewatch lachen. Mit die Ärmel hochschieben, wenn es mir zu warm ist, ohne darüber nachzudenken. Was ich will ist etwas mit jemandem, der geht wenn er muss und ich will, der da ist wenn ich kann und er möchte. Was ich will ist jemand.


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